Via ferrata Aldo Roghel
Berggruppe:
Sextener Dolomiten
Ausgangspunkt:
Rif. Lunelli; Zufahrtsmöglichkeit auf Schotterstraße von der
Verbindungsstraße Kreuzbergpaß - Padola.
Schwierigkeit:
C/D (schwierig - sehr schwierig)
Höhendifferenz:
ab Rif. Lunelli: Aufstieg 1000 Hm, Abstieg 300 Hm; Weiterweg zum Rif. Carducci:
Aufstieg 400 Hm, Abstieg 400 Hm.
Gehzeiten:
Rif. Lunelli - Rif. Berti: 1 Std.
Rif. Berti - Klettersteig-Einstieg: 0,75 Std.
Einstieg - Via ferrata Roghel - Forcella tra le Guglie: 1 Std.
Forcella tra le Guglie - Einstieg Cengia Gabriella: 1 Std.
Weiterweg zum Rif. Carducci: 4 Std.
Anmerkungen:
Landschaftlich großartiger und äußerst lohnender, aber anspruchsvoller,
steiler und durch die Gesamtlänge sehr anstrengender Klettersteig. Durch die
häufig vorhandenen Schneereste und die zwar solide verankerten, aber nicht straff
gespannten, sondern meistens locker durchhängenden Drahtseile ist die Route nur
für wirklich versierte Bergsteiger mit genügend alpiner Erfahrung zu empfehlen.
Die Mitnahme von Grödeln oder Leichtsteigeisen vor allem zu Beginn des Sommers ist
dringend anzuraten!
Diese Tour nicht bei unsicherer Wetterlage durchführen; ein früher Aufbruch
ist aufgrund der langen Gehzeit (rund 8 Std. reine Gehzeit am ersten Tag) unabdingbar!
Die Via ferr. Roghel wird normalerweise immer als Zwei-Tages-Tour in Kombination mit dem
Cengia Gabriella
begangen, wobei nach einer Übernachtung auf dem Rif. Carducci bzw. dem Rif.
Zsigmondy-Comici die Rückkehr zum Rif. Lunelli über den
Alpiniweg
erfolgt.
Am zweiten Tag kann man dann bei ausreichender Kondition auch noch einen Aufstieg auf den
Gipfel der Sextener Rotwand (2939m) einbeziehen: Hierfür verläßt man den
Alpiniweg wenig unterhalb der Sentinellascharte nach links und erreicht über den
Sentinella-Klettersteig
das Kar unter der Rotwand, wo die Route in den Normalweg zur
Sextener Rotwand
einmündet. Über den leichten Klettersteig hinauf zum Gipfel und schließlich
über die
Via ferr. Zandonella
hinab ins Schuttkar unter der Sentinellascharte, wo man auf die Abstiegsroute vom Alpiniweg
trifft.
Beschreibung:
Vom Rif. Lunelli (1568m) auf dem breiten Weg Nr. 101 erst durch Wald, dann in zahlreichen
Serpentinen hinauf zum Rif. Berti (1950m).
Nach links der Markierung 152 ein Stück weit bis zu einem Wegweiser folgen. Nun nach
rechts auf Weg Nr. 110 in Serpentinen den steilen Geröllhang recht mühsam empor
bis unter den Felsen die Route nach links in eine steile Schlucht führt. Über
leichte Felsen (I, nicht gesichert) und rutschiges und teilweise auch erdiges Geröll
zu einer Steilrinne, die man unter großer Steinschlaggefahr (Vorsicht!) in
äußerst instabilem Gelände bis zum Einstieg des Klettersteigs
hinaufsteigt.
Eine plattige Felsrippe (B) führt drahtseilgesichert schräg nach rechts empor,
dann links durch eine Kaminrinne (B, einige Trittstifte) steil hinauf zu einem großen
Schuttband. Auf diesem (Vorsicht! Hier liegen oft abschüssige Schneereste; teilweise
Textilseile) bis unter die von der Forcella tra le Guglie herabziehende Schlucht, an deren
rechten Begrenzungsfelsen der Klettersteig weiter emporführt. Nach relativ leichtem
Auftakt (erst B/C, dann B) folgt eine leicht überhängende Steilwand (C/D; einige
Tritthilfen). Danach mäßig schwierig (B) weiter empor bis man kurz vor dem
riesigen Klemmblock in der Schlucht einen trittarmen und glatten Steilaufschwung (C/D,
Schlüsselstelle) erreicht, der mit ein paar wenigen kleinen und weit
auseinanderliegenden Tritthilfen versehen ist. Nach Überwindung dieser anstrengenden
und schwierigen Passage steigt man schräg rechts über plattigen Fels (B) hinauf
zu einem gerölligen Band, welches nach links (A) zur Forcella tra le Guglie (2570m)
hinüberführt.
Auf der anderen Seite der Scharte erst über Geröll, dann auf einer Felsrippe
drahtseilgesichert (A) hinab, bis die Drahtseile schräg nach rechts über
gegliederten Fels und glatte Platten (B und A/B) hinunter zu einer steilen Geröllrinne
führen. Man steigt die Rinne über Felsblöcke (nicht gesichert), rutschiges
Geröll und oft auch über teilweise vereiste Schneereste zu einem großen
Schuttkar hinab. Erst noch in Serpentinen weiter hinab, dann nach rechts und in einem
weiten Bogen das Kar queren bis unter die Felsen des Monte Giralba, wo man schon von
weitem den Beginn des
Cengia Gabriella
erkennen kann.
(Alle Informationen und Fotos vom 16.07.2017).
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Nach rund einer Stunde Gehzeit ab Lunelli-Hütte wird auf einem breiten Weg das Rifugio Berti erreicht.
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Von der Hütte erreicht man auf Weg 152 nur leicht ansteigend diesen Wegweiser, wo man rechts abzweigt.
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Über den steilen Hang geht es in Serpentinen empor; der rote Punkt am Fels ist ein wichtiger Orientierungspunkt.
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Über eine sehr steile, breite Geröllrinne steigt man mühsam weiter empor.
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Teils auf gutem Steig, teils über Felsen geht es zu einer weiteren Rinne empor.
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Eine sehr instabile Geröllrinne führt schließlich zum Einstieg des Klettersteigs (roter Punkt).
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Am Einstieg der Via ferrata Aldo Roghel. Der Auftakt einer langen, faszinierenden Klettersteigrunde.
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Vom Einstieg geht es gleich über eine schräge, plattige Felsrippe empor.
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Anschließend folgt eine steile Geröllrinne, die mehrere kleine Kamine aufweist.
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Ein langes Geröllband, welches oft mit tückischen Schneefeldern bedeckt ist, quert nach rechts.
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Am Ende vom Band führt der Klettersteig über die rechten Begrenzungsfelsen einer Schlucht empor.
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Der anfangs noch relativ leichte Aufstieg wird immer schwieriger, je weiter man sich der Schlucht nähert.
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Die erste C/D-Stelle: Eine senkrechte Wand mit ein paar wenigen Trittbügeln wird anspruchsvoll erstiegen.
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Über gut gestuften Fels geht es wieder deutlich einfacher hinauf zur zweiten Steilwand.
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Der Beginn der Schlüsselstelle: Zunächst quert man die trittarme Wand, dann wird es steil.
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Sehr anstrengend und schwierig (C/D, ein paar wenige Tritthilfen) steigt man die senkrechte Wand empor.
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Über eine plattige Felsrampe steigt man oberhalb der Schlüsselstelle zu einem Band auf.
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Auf dem Band angekommen hat man die ganz großen Schwierigkeiten des Klettersteigs hinter sich gelassen.
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Das Band führt ausgesetzt, aber nicht wirklich schwierig, hinüber zum höchsten Punkt des heutigen Tages.
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Von der Forcella tra le Guglie (2570m) geht es auch schon wieder über steiles Geröll bergab.
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Die oben mit rutschigem Geröll, manchmal auch mit Schnee gefüllte Rinne wird schon bald zur Felsrippe.
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Problemlos steigt man die Felsrippe hinab, bis die Drahtseile nach rechts hinüberleiten.
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Über teils plattigen Fels geht es rasch und weitgehend problemlos weiter hinab.
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Teils gegliederter, teils plattiger Fels führt schon bald hinunter in eine breite Geröll- oder Schneerinne.
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Durch die Geröllrinne steigt man über Schutt, Schnee und große Felsblöcke weiter hinab.
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Schon bald erreicht man einen Geröllhang, der in Serpentinen in ein großes Kar hinabführt
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Rückblick vom Kar, wo die Via ferr. Roghel endet, zum Geröllhang und zum unteren Ende der Rinne.
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Zoom-Aufnahme vom Bivacco Battaglione Cadore, das man im Notfall in 20 Minuten vom Kar aus erreichen kann.