Vertainspitze (3545m)
Berggruppe:
Ortleralpen
Ausgangspunkt:
Bergstation Kanzel; hierher mit Sessellift von Sulden.
Schwierigkeit:
unschwierige Hochgebirgstour
Höhendifferenz:
ab Kanzel 1200 Hm.
Gehzeiten:
Kanzel - Vertainspitze: 3,5 Std.
Abstieg zur Kanzel: 2,75 Std.
Anmerkungen:
Prächtiger, sehr hoher Aussichtsberg über Sulden am Ortler, der sich noch dazu
verhältnismäßig leicht besteigen läßt.
Gute Kondition, Trittsicherheit und etwas Orientierungsvermögen sind erforderlich,
der Schlußanstieg zum Gipfel erfolgt über lockeren Schutt und wackelige
Felsblöcke und ist ziemlich mühsam und steinschlaggefährdet.
Die kurzen Gletscherberührungen sind bei normalen Verhältnissen problemlos,
im Spätsommer kann die Mitnahme von Steigeisen sinnvoll sein.
Beschreibung:
Von der Bergstation des Kanzel-Sessellifts (2348m) quert man zunächst auf Weg Nr. 12
in südlicher Richtung die steilen Grashänge bis zu einer Wegverzweigung. Hier
nach Wegweiser "Rosimtal" links abzweigen und auf Weg Nr. 13 hinein ins Rosimtal. Dieses
über begrünte Hänge in nur mäßig starker Steigung hinauf.
Später erreicht man Moränengelände, welches man auf einem guten Steig
deutlich stärker ansteigend in Richtung Rosimferner überwindet. Ein gutes
Stück unterhalb der Zunge vom Rosimferner endet die Markierung.
Nun sehr steil auf Steigspuren über Moränenschutt und Geröll links des
Gletschers empor, bis an abschüssigen, plattigen Felsen ein Übertritt auf
den Gletscher sinnvoll erscheint. Über die meist spaltenfreie Randzone des
Rosimferners ein Stück empor. Sobald man Steigspuren und Steinmännchen
erkennen kann, die nach links in die steilen Schutthänge unter der Vertainspitze
weisen, verläßt man den Gletscher (ca. 3200m). Hier beginnt meist auch eine
größere Spaltenzone des Gletschers.
Man folgt nun den Steinmännchen und Steigspuren hinauf zu einer Hangschulter und
weiter zu einer Mulde, die mit einem Firnfeld (eigentlich ein Gletscherrest) gefüllt
ist. Über den Gletscherrest ansteigend (oder diesen weiträumig talseitig
umgehend) zum sehr steilen Südhang des Gipfels, den man mühsam über
rutschigen Schutt und Felsblöcke bis hinauf zum Gipfelkreuz der Vertainspitze (3545m)
emporsteigt.
Der Abstieg erfolgt über die Anstiegsroute.
(Alle Informationen und Fotos vom 26.08.2016).
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Blick von der Talstation des Kanzel-Sessellifts hinauf zur Vertainspitze (3545m), deren Gipfelkreuz schon lockt.
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Vom großen Parkplatz an der Talstation in Sulden führt ein Sessellift bequem hinauf bis zur Bergstation Kanzel.
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Die Bergstation Kanzel (2348m) mit Einkehrmöglichkeit ist der einzige Stützpunkt am Weg zur Vertainspitze.
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Tiefblick von der Kanzel hinab ins bekannte Bergsteigerdorf Sulden (1861m), das im gleichnamigen Tal liegt.
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Nach der kurzen Querung von der Kanzel zu einer Wegkreuzung, führt von dort Weg Nr. 13 hinein ins Rosimtal.
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Anfangs recht gemütlich geht es auf dem guten, schmalen Steig in einer Hangquerung hinein ins Rosimtal.
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Das ganze, immer steiler werdende Tal muß bis zum schon sichtbaren Talschluß hinaufgestiegen werden.
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Je weiter man nach oben kommt, desto karger wird die Vegetation; bald bleibt nur noch Moränengelände übrig.
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Schon bald ist eine von den zurückweichenden Eismassen des Rosimferners geformte Geländestufe erreicht.
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Noch bevor die untere Eiszunge vom Rosimferner erreicht wird, endet der Weg und die bislang gute Markierung.
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Blick hinüber zur anderen Talseite mit der mächtigen Königsspitze (3859m), rechts der Monte Zebrù (3735m).
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Mit einigen Steinmännchen markierte Steigspuren führen über sehr steilen Moränenschutt hinauf zum Gletscher.
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Vom Gletscher ein Blick zum Suldener Dreigestirn: Königsspitze (3859m), Monte Zebrù (3735m) und Ortler (3905m).
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Rückblick vom Gletscher ins Rosimtal mit den steilen, kargen Moränenhängen, die man gerade überwunden hat.
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An den abschüssigen, nur schwer begehbaren Hängen wird in die Randzone des Rosimferners ausgewichen.
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Nach Anstieg über den Randbereich des Gletschers erreicht man eine Spaltenzone, an der man das Eis verläßt.
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Mit Steinmännchen markierte Spuren leiten vom Gletscher hinauf in die steilen Südhänge der Vertainspitze.
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Die meist gut erkennbaren Steigspuren ermöglichen hier einen relativ mühelosen Aufstieg in dem steilen Gelände.
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Nach einer Hangschulter beginnt eine lange Querung hinüber zum noch weit entfernten Gipfelaufbau.
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Immer näher kommt man an den Gipfelaufbau der Vertainspitze heran; bald endet die gemütliche Querung.
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Die fast immer vorhandenen Schneefelder sind in Wahrheit Gletscherreste des einst mächtigen Rosimferners.
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Der Südhang der Vertainspitze besteht aus lockeren, recht dynamischen Felsblöcken und viel Moränenschutt.
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Äußerst mühsam kämpft man sich in dem rutschigen, steinschlaggefährdeten Gelände Meter um Meter nach oben.
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Blick zurück über den Steilhang zum Rosimferner mit Rosimjoch, Schildspitze (3461m) und Plattenspitze (3422m).
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Auf diesem Bild kann man nochmals die Steilheit der Route erkennen, gleich wird das Gipfelkreuz erreicht.
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Geschafft! Das riesige Gipfelkreuz auf der Vertainspitze (3545m) ist erreicht, alle Mühen sind vergessen!
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Die Aussicht vom Gipfel ist überwältigend und beinahe grenzenlos. Hier Königsspitze, Monte Zebrù und Ortler.
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Die Vertainspitze ist einer der höchsten Gipfel der Ostalpen, die auch ein geübter Wanderer erreichen kann.
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Blick zum benachbarten Großen Angelus (3521m). Dahinter der Einschnitt vom Vinschgau und die Ötztaler Alpen.
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Eine Rast oben auf der Vertainspitze bei diesem herrlichen und sehr warmen Kaiserwetter ist einfach ein Genuß...