Via ferrata Ernesto Che Guevara - Monte Casale (1632m)
Berggruppe:
Gardaseeberge
Ausgangspunkt:
Pietramurata im Sarcatal, Zufahrt von Trento über Sarche oder
von Riva del Garda.
Schwierigkeit:
C (schwierig)
Höhendifferenz:
ab Pietramurata 1400 Hm.
Gehzeiten:
Pietramurata - Einstieg: 0,5 Std.
Einstieg - Steigbuch: 3 Std.
Steigbuch - Monte Casale: 1 Std.
Abstieg über Sarche nach Pietramurata: 3,5 Std.
Anmerkungen:
Sehr langer und äußerst anstrengender Klettersteig durch die fast 1400m hohe
Südostwand des Monte Casale.
Hervorragend angelegte Route, die die natürlichen Schwachstellen der Wand geschickt
ausnutzt.
Interessante und sehr abwechslungsreiche Klettersteigpassagen kombiniert mit packenden
Tiefblicken machen den Steig zu einem besonders schönen, eindrucksvollen und
lohnenden Erlebnis.
Nach dem Steigbuch auf 1200m Höhe, von zwei kurzen Steilstufen abgesehen, fast nur
noch Gehgelände.
Nur für geübte und ausdauernde Bergsteiger bei sicherem Wetter! Auf jeden
Fall ausreichend Trinkvorrat mitnehmen und die Tour keinesfalls bei heißem
Wetter begehen! Die Länge und der Zeitbedarf für den Rückweg sollten
nicht unterschätzt werden; der steile und vor allem im oberen Bereich sehr
rutschige Abstieg kann bei Nässe oder gar Schneelage problematisch sein!
Beschreibung:
Vom Industriegebiet von Pietramurata (248m) nach Wegweiser und Markierungen zwischen
den Gebäuden hindurch zu einem Steinbruch, den man links umgeht und weiter zum
Waldrand. Durch den lichten Baumbestand hinauf zum Einstieg des Klettersteigs.
Eine gesicherte Rinne und ein Band führen nach kurzer Zeit bereits zur
Schlüsselstelle des Klettersteigs, einer sehr steilen und glatten Wandstelle.
Über plattigen Fels und Bänder zu einer längeren Geröllquerung, die zu
einem weiteren Steilaufschwung führt. An Drahtseilen und Klammern hinauf zu einem
Band (550m), nach links zur nächsten Steilstufe, die auf eine mit Bäumen und
Gras bewachsene Geröllterrasse führt. Eine ansteigende Querung nach links
führt zu einem Felspfeiler, den man ungesichert ersteigt. Kurz vor dem Pfeilerkopf
Querung nach links zu einer strauchbewachsenen Ebene und zum früheren, alten
Klettersteigeinstieg (Aufschrift "675m" auf dem Fels und Tafel).
Über plattigen, steilen Fels, eine Rinne (735m), ein Band (820m) und gesicherte
Felsen erreicht man die "Tiramisu"-Ecke (Aufschrift auf einem Stein, 905m) und über
einen weiteren Steilaufschwung den Kopf eines Pfeilers (940m). Eine kleine Stufe
führt hinauf zu einem langen Querungsband, dem man nach links folgt. Nun über
die schöne, mit vielen Klammern gesicherte schräge Riesenplatte empor.
Gesicherte Schrofen führen anschließend in den lichten Wald unter den
Gipfelwänden. Bald erreicht man ein langes Band mit dem Steigbuch auf 1200m
Höhe.
Teilweise gesichert geht es weiter zu einer großen Geröllrinne, die man
überquert. Recht mühsam in Kehren den steilen Hang hinauf, der von zwei kurzen,
aber fast senkrechten und recht anspruchsvollen Felsstufen unterbrochen wird. Eine
gesicherte Rinne führt schließlich zum Ausstieg des Klettersteigs.
Über Wiesengelände mäßig ansteigend zum Gipfelplateau und nach
rechts zum großen Gipfelkreuz auf dem Monte Casale (1632m) mit packenden
Tiefblicken.
Vom Gipfelkreuz über die Wiese zum sichtbaren Rif. Don Zio (1600m) und nach
Wegweiser "Pietramurata 427" zunächst gemütlich hinüber zum Waldrand.
Nun beginnt der steile, bei Nässe oder Schneelage äußerst rutschige
Abstieg durch den Wald. An einer Forststraße ist das Schlimmste überstanden,
man folgt an allen Abzweigungen immer den Wegweisern Richtung Sarche. Nach einem
Steilstück erreicht man an einem Parkplatz die vielbefahrene Staatsstraße SS237.
Diese überqueren, nach rechts wenige Meter bis zur Kurve vor dem Tunnel, über
die Leitplanke und nach Wegweiser und Markierungen auf dem Fußweg hinab nach
Sarche (259m).
Rechtshaltend den Wegweisern folgend auf einem Wirtschaftsweg durch Obstplantagen zur
Verbindungsstraße Sarche - Pietramurata, die man ein paar hundert Meter vor dem
Ortsschild erreicht. Nun zum Kreisverkehr am Ortseingang und rechts zurück
zum Ausgangspunkt im Industriegebiet von Pietramurata.
(Alle Informationen und Fotos vom 29.10.2016).
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Die gewaltigen, weit über 1000 Meter hohen Abstürze des Monte Casale. Durch diese Wand führt der Klettersteig.
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Vom Industriegebiet in Pietramurata (248m) folgt man einfach den Hinweisen hinauf in Richtung Einstieg.
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Blick nach Pietramurata, welches im Sarcatal zwischen Sarche und Riva del Garda liegt, mit dem Industriegebiet.
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Der Zustieg zum Klettersteig führt durch Wald, teilweise mit Holzstufen und Drahtseilen gesichert.
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Vom Einstieg steigt man eine gesicherte Rinne empor und quert dann über plattige Felsen und ein Band.
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Blick von der Querung hinüber zur Schlüsselstelle, in der man bereits einige Bergsteiger erkennen kann.
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Bergsteigerstau an der nicht ganz so einfachen Schlüsselstelle. Er wird sich aber bald wieder auflösen...
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Sehr steil und glatt überwindet man die Schlüsselstelle an plattigen, von Rissen durchzogenen Felsen.
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Ein Blick auf die Felsqualität in diesem Bereich: Kompakte und glatte Platten, Risse, nur kleine Tritte.
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Ein Band führt zu einer weiteren, leichteren Felsstufe und zu einer längeren Querung im Gehgelände.
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Tiefblick vom Klettersteig hinab ins Sarcatal mit vielen Obstplantagen, zum Ort Sarche und zum Lago di Toblino.
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Nach längerer Schotterquerung erreicht man einen Aufschwung, der schräg ansteigend überwunden wird.
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Kurze Gehpassagen wechseln mit gesicherten Kletterstellen, während man immer weiter an Höhe gewinnt.
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Ein steiler, mit Klammern gesicherter Aufschwung führt hinauf zur einer langen Linksquerung im Gehgelände.
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Blick von der Querung zur plattigen Felswand, in der sich links oberhalb vom Baum ein paar Bergsteiger befinden.
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Nach der Querung und einem kleinen Felspfeiler steht man am alten Einstieg des Klettersteigs (675m).
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Hier beginnt der schönste Teil des Klettersteigs. Los geht es mit einer ansteigenden Rechtsquerung.
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Dann steigt man mit Reibungskletterei über wunderschöne, riesige Platten aus rauhem Fels steil nach oben.
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Wieder folgt man mit beeindruckendem Ausblick einem schmalen Felsband zur nächsten Platte.
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Herrliche Kletterei an einem fast senkrechten Kamin in trockenem, festem und warmem Fels.
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Sehr lange, luftige Querung auf einem schmalen Band mit beeindruckenden Tiefblicken ins Sarcatal.
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Vom Band steigt man an unzähligen Klammern über die immer steiler werdenden, glatten Felsplatten empor.
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Die wohl schönsten Passagen des Klettersteigs: An Klammern geht es die mauerglatten Riesenplatten hinauf.
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Schwindelerregender Blick über die Platten hinab nach Pietramurata mit Industriegelände und Steinbruch.
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Nochmals ein Blick auf die steilen Platten, die in Kürze enden. Danach geht es im gestuften Gelände weiter.
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Über eine geröllige Schrofenrinne erreicht man ein Band, an dem sich auch das Steigbuch befindet.
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Alpenveilchen mal nicht im Blumentopf, sondern in der freien Natur. Hier gibt es unzählige Exemplare davon.
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Am Steigbuch (1200m) hat man den größten und schönsten Teil des Klettersteigs bereits hinter sich gebracht.
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Ein paar Drahtseilsicherungen in leichtem Gelände führen zu einer großen Geröllrinne, die man überquert.
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Die Geröllrinne. Nun folgt viel Gehgelände, das anstrengend und mühsam durch den lichten Wald emporführt.
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An der Geröllrinne sieht man das erste Mal das große, aber noch weitentfernte Gipfelkreuz vom Monte Casale.
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Steil und teilweise mit Holzbalken und Drahtseilen gesichert, erreicht man die beiden letzten Aufschwünge.
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Hier die untere, senkrechte, aber nur kurze Steilstufe, die man recht anstrengend überwindet.
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Der obere Aufschwung ist noch etwas anspruchsvoller, auch wegen dem ungünstig angebrachten Drahtseil.
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Eine Rinne aus erdigem Fels und Wurzeln führt schließlich sehr steil hinauf zum Ende des Klettersteigs.
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Blick vom Ausstieg des Klettersteigs hinauf zum Gipfelkreuz, das man in rund 10 Minuten erreicht.
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Vorher aber noch eine kurze Rast. Obwohl es schon Ende Oktober ist, war der Aufstieg ungewöhnlich heiß.
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Nach wenigen Minuten hat man die riesige Gipfelwiese des Monte Casale mit einer prächtiger Aussicht erreicht.
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Die umfassende Aussicht vom Monte Casale ist wirklich Klasse. Hier zum Beispiel ein Blick hinüber zur Brenta.
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Im Süden sieht man den nur wenige Kilometer entfernten Gardasee, links davon die Gipfel des Monte Baldo.
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Nun sollte man es nicht versäumen, dem Gipfelkreuz auf dem Monte Casale auch noch einen Besuch abzustatten.
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Das große Gipfelkreuz auf dem Monte Casale (1632m). Hier gibt es packende Tiefblicke ins Sarcatal.
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Vom Gipfel erreicht man in wenigen Minuten Abstieg über die Wiese das Rif. Don Zio auf genau 1600 Metern Höhe.
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An der Hütte beginnt der lange, steile und im oberen Teil recht rutschige Abstieg hinunter in Richtung Pietramurata.
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Nochmals ein Tiefblick zum Lago di Toblino und nach Sarche, bevor der Steig durch dichten Wald hinabführt.