Via ferrata Gerardo Sega
Berggruppe:
Gardaseeberge (Monte Baldo)
Ausgangspunkt:
Valle dei Molini; hierher schmale Zufahrtsstraße von Avio mit Wegweiser "Monte Baldo".
Nach rund 2km ab Avio kleiner Parkplatz an der ersten Kehre vor der Brücke über
die Aviana.
Schwierigkeit:
B/C (mäßig schwierig - schwierig)
Höhendifferenz:
ab Parkplatz 900 Hm.
Gehzeiten:
Valle dei Molini - Preafessa-Wasserfall: 1 Std.
Wasserfall - Einstieg: 0,75 Std.
Einstieg - Klettersteig-Ausstieg: 1,5 Std.
Ausstieg - Madonna della Neve: 1 Std.
Abstieg ins Val dei Molini: 1,5 Std.
Anmerkungen:
Landschaftlich sehr eindrucksvolle, großartige und äußerst lohnende
Tour mit vielen interessanten und luftigen Klettersteigpassagen. Aufgrund der Länge
aber nur für ausdauernde Bergsteiger geeignet, für Anfänger abzuraten.
Viele erdige Passagen, deshalb keinesfalls bei Nässe gehen! Die beiden langen
Bänder erfordern absolute Schwindelfreiheit und eine sehr gute Trittsicherheit!
Große Steinschlaggefahr vor allem am Einstieg und im unteren Teil des Klettersteigs!
Beschreibung:
Vom kleinen Parkplatz im Valle dei Molini (335m) nach Wegweiser "Preafessa" und Markierung
Nr. 652 teilweise steil und etwas mühsam durch den Wald hinauf zu einer Abzweigung kurz
vor dem Preafessa-Wasserfall (700m).
Rechts mit Markierung Nr. 685 in wenigen Minuten zum bereits sichtbaren Wasserfall,
Überquerung des Baches und in langer Querung auf schmalem Steig durch lichten Wald mit
einigen Auf- und Abstiegen zu einem weiteren, oft ausgetrockneten Wasserfall. Hier sollte
man die Klettersteig-Ausrüstung anlegen, insbesondere den Helm aufsetzen; ab hier
große Steinschlaggefahr!
Nun abwärts zu einem schönen, überdachten Felsband und über dieses in
wenigen Minuten zum Einstieg des Klettersteigs unter dem beeindruckenden, überdachten
Kessel, der einem riesigen Kirchengewölbe gleicht.
Ungesichert über Felsstufen zum ersten Drahtseil, anspruchsvoll hinauf zur Eisenleiter
und über diese zu einem sandigen Band. Eine kurze Felsstufe führt hinauf zum ersten,
langen und äußerst ausgesetzten Felsband, über welches man weit nach links
aus dem Kessel hinausquert. An einer Kante wird das Band erdig und läuft im lichten Wald
an Felsstufen aus. Teilweise sehr steil über drahtseilgesicherten, gestuften Fels,
teilweise auf einem rutschigen Erdsteig zu einer luftigen Felskante.
Am Drahtseil um einen Felsblock herum und äußerst exponiert auf überdachtem
Kriechband abdrängend zum großen, breiten Band, über welches man erst
über Blöcke dann auf Geröll ungesichert, aber problemlos (daran denken,
daß es unter dem Band viele Meter senkrecht in die Tiefe geht! Trittsicherheit ist
hier enorm wichtig!) die monumentale Felsapsis mit besten Ausblicken quert.
Nach einer kurzen Sicherung führt steiles Gehgelände zu einer Felsrinne, die man
zum Steigbuch hinaufklettert. Eine weitere Felsstufe und eine rutschige Erdrinne führen
zu einer Aussichtskanzel. Rechts auf Steig zu einer senkrechten Felsstufe, die man
anspruchsvoll erklettert. Abschließend mit einem Spreizschritt zum Ausstieg des
Klettersteig auf einem bewaldeten Rücken.
Nach Markierung "Ritorno Avio, 685" erst auf einem Pfad, später über Forstwege
durch Wald und Wiesenhänge zur Kirche Madonna della Neve (1081m).
Weiter auf Fahrweg steil hinab in die Schlucht und mit Markierung 652 zurück zur
Abzweigung am Preafessa-Wasserfall und am Anstiegsweg hinunter zum Ausgangspunkt.
(Alle Informationen und Fotos vom 19.03.2016).
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Der Preafessa-Wasserfall wird nach etwa 1 Std. Aufstieg erreicht; hier beginnt eine lange Querung unter den Felswänden durch lichten Strauchwald nach rechts zum Einstieg des Klettersteigs.
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Vor dem Einstieg erreicht man dieses schöne, überdachte Felsband. Die vielen Felsblöcke lassen erahnen, daß hier des Öfteren mal was von oben kommt...
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Am Einstieg des Klettersteigs: Man erkennt die ungesicherten Felsstufen, die Gedenktafel und die einzige Leiter der Route.
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Die obligatorische Gedenktafel am Einstieg des Klettersteigs erinnert an Gerardo Sega und die Eröffnung des Steigs im Jahre 1976.
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Gut drei Meter sind am Einstieg über eine schwierige Felsschuppe zum Beginn der Eisenleiter zu bezwingen.
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Die senkrechte Eisenleiter am Beginn des Steigs ist die einzige Leiter in der gesamten Route.
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Die Leiter endet auf einem sandigen Band. Dieses führt mit wenigen Schritten nach links zu einer kleinen Felsstufe.
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Problemlos steigt man am Drahtseil über gestuften Fels hinauf zum Beginn des ersten, großen Querungsbandes.
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Wie riesige Orgelpfeifen ragen die Felstürme vom unteren Band nach oben; sie tragen das zweite, obere Querungsband.
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Eine der schönsten Stellen des Klettersteigs: Sehr ausgesetzt quert man auf dem schmalen Felsband aus dem Kessel weit nach links hinaus.
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Das teilweise sehr schmale Band ist durchgehend mit Drahtseilen gesichert. Trotzdem ist Schwindelfreiheit hier unabdingbar!
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Blick vom unteren Band auf das obere, stark überdachte Querungsband, das man oberhalb der linken Latsche erkennen kann und in wenigen Minuten selbst begehen wird.
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Das untere Band wird nach einer Felsecke erdig und läuft schließlich im Wald an steilen Felsen aus.
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Recht steil geht es über griffige, aber durchaus etwas anstrengende Felsstufen hinauf in Richtung zweites Band.
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Ein erdiger, nicht gesicherter Steig führt schließlich wieder zurück zur oberen Etage des gewaltigen Felskessels.
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An einer Felskante muß man ein paar Felsblöcke umgehen, gleich danach wird es richtig spannend...
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Das überdachte Kriechband ist für manchen Bergsteiger sicherlich eine ganz besondere Mutprobe. Man überwindet es außen an der senkrechten Abbruchkante mit vielen, vielen Metern Luft unter den Füßen...
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Nochmals ein Blick zum Naturwunder der gewaltigen Felsapsis. Gleich durchquert man sie auf dem sichtbaren Band unter riesengroßen Felsdächern.
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Das zum Felskessel hineinführende Band ist über und über mit riesigen Felstrümmern von früheren Bergstürzen übersät.
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Gleich hat man den innersten Winkel des Bandes erreicht. Das Band ist zwar komfortabel breit, aber in seiner gesamten Länge nicht gesichert.
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Auch das aus dem gewaltigen Felsgewölbe herausführende Band ist ungesichert und mit großen Felsbrocken verziert.
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Nochmals ein Rückblick auf das in den Kessel hineinführende Querungsband, auf dem man drei Bergsteiger und die gewaltigen, senkrechten Abstürze erkennt.
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Eine Felsrinne leitet schließlich den oberen Teil des Klettersteigs ein. Ab hier gibt es wieder viel erdiges Strauchgelände.
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Am Ende der Felsrinne befindet sich das Steigbuch. Nach einer kurzen Linksquerung geht es erst über Felsen und dann über eine erdige Steilrinne zu einer Aussichtskanzel hinauf.
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Nach der luftigen Kanzel mit besten Aus- und Tiefblicken und einem kurzen Stück Weg erreicht man die steile Schlußwand.
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Senkrecht und recht anspruchsvoll (B/C) führt die Route drahtseilgesichert durch den unteren Teil der Ausstiegswand.
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Blick von oben auf die interessanten Kletterstellen. Auf dem Foto sieht es nicht so steil aus, wie es in Wirklichkeit ist...
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Gestufter und nun auch wieder deutlich einfacherer Fels findet sich in dieser schrägen Felsrampe.
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Auf dem oben sichtbaren Geländerücken ist der Klettersteig zu Ende. Zum Abschluß gibt es aber noch einen kleinen, interessanten Höhepunkt.
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Der Ausstieg des Klettersteigs: Nachdem man den links sichtbaren Felskopf erreicht hat, gelangt man mit einem Spreizschritt zum Waldboden hinüber.
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Der luftige Spreizschritt ist noch ein allerletzter Höhepunkt dieser an Eindrücken nicht gerade armen Klettersteigtour.
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Tiefblick vom Ende des Klettersteigs in das Valle dei Molini. Im Hintergrund das breite Etschtal mit Avio.
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An der Wallfahrtskirche Madonna della Neve, die keinen echten Kirchturm besitzt, kommt man beim recht langen Abstieg hinunter nach Avio vorbei.