Via ferrata della Piramide (Via ferrata degli Alpini) - Col dei Bos (2559m)
Berggruppe:
Kreuzkofel-Fanes-Gruppe
Ausgangspunkt:
Parkplatz am aufgelassenen Albergo Noria an der Falzarego-Paßstraße, rund 2 km
unterhalb der Paßhöhe in Richtung Cortina d'Ampezzo
Schwierigkeit:
C/D ( schwierig - sehr schwierig)
Höhendifferenz:
ab Alb. Noria 600 Hm
Gehzeiten:
Parkplatz - Einstieg: 0,75 Std.
Einstieg - Col dei Bos: 1,75 Std.
Direkter Abstieg zum Parkplatz: 1 Std.
Alternativer Abstieg über den Lagazuoi-Felstunnel: 2,75 Std.
Anmerkungen:
Sehr schöner, anspruchsvoller und hervorragend gesicherter Sportklettersteig mit
Gummipuffern an allen kritischen Seilbefestigungen zur Dämpfung der Fallkräfte
bei einem Sturz. Interessante, abwechslungsreiche und empfehlenswerte Route mit stark
exponierten Passagen und vielen senkrechten, z.T. auch leicht überhängenden
Felsstufen. Bis auf zwei Klammern ist die Route ausschließlich mit Drahtseilen
gesichert. Nicht für Anfänger oder schwächere Geher geeignet!
Stellenweise ist auch auf Steinschlag zu achten, da die Route einige geröllige
Passagen aufweist! Weder Markierungen, noch Hinweisschilder beim Zustieg und beim
Abstieg vom Gipfel!
Alternativer Zustieg vom Falzarego-Paß möglich, falls man diesen Klettersteig
mit dem
Lagazuoi-Felstunnel
kombinieren möchte.
Dieser Klettersteig wird auch "Via ferrata degli Alpini" genannt, da er im Jahre 2008
ursprünglich als Übungsklettersteig für die Alpini-Soldaten angelegt
wurde.
Beschreibung:
Vom Parkplatz am ehemaligen Albergo Noria (1985m) auf guten, aber unmarkierten Steigspuren
zwischen Felsblöcken durch die kleine Wiese in den lichten Wand und hinauf zu einem
Fahrweg. Diesem nach links hinauf bis kurz vor alte Kriegsbauten ("Ospedaletti") folgen.
Rechts auf Steigspuren zu einem Bachbett und weiter zum längst sichtbaren Einstieg
des Klettersteigs.
Über die senkrechte Einstiegsverschneidung anspruchsvoll empor, dann Querung nach
links zur Schlüsselstelle: Ein kurzer Überhang, der mit Hilfe einer Klammer
bezwungen wird. Erst noch schwierig, dann über teilweise geröllige Felsen
höher zu einer sehr ausgesetzten Rechtsquerung. Eine weitere Steilstufe empor zu
leichterem Gelände und schließlich zu einem Grat, den man zu einer Scharte
abklettert (hier Notausstieg nach links). Eine kurze Querung führt zu einer
teilweise senkrechten, anspruchsvollen Felswand, die zu einem großen Grasband
emporführt, auf dem der Klettersteig endet. Steigspuren führen zum Gipfel des
Col dei Bos (2559m).
Auf Steigspuren hinab zu einem breiten Sattel und nun entweder durch die steile Rinne
in Serpentinen über teilweise rutschiges Geröll und leichte Schrofen
zurück zu den Kriegsbauten am Aufstiegsweg und auf bekannter Route zurück
zum Ausgangspunkt.
Oder vom Sattel nach Steigspuren mit einigen Auf- und Abstiegen hinüber zur
sichtbaren Bergstation der Lagazuoi-Seilbahn und von dort über den
Lagazuoi-Felstunnel
hinunter zum Falzarego-Paß.
(Alle Informationen und Fotos vom 26.09.2015).
-
Der Gipfelaufbau des Col dei Bos mit seiner Südseite, über die der Klettersteig führt. Links davon erkennt man die Rinne, in der man später absteigen kann.
-
Nach kurzem Aufstieg vom Parkplatz werden Reste von Kriegsbauten erreicht. Davor zweigt man auf Steigspuren nach rechts zum längst sichtbaren Einstieg ab.
-
Am Einstieg des Klettersteigs. Hier gibt es öfter mal Stau, da die Route sehr beliebt ist und man einige Kollegen schon bei den ersten Metern Stöhnen hören kann...
-
Der Klettersteig führt bereits mit dem ersten Drahtseil senkrecht und recht anspruchsvoll nach oben.
-
Und los geht's! Wer im Felsklettern einigermaßen geübt ist, schafft die Einstiegsverschneidung mit Bravour.
-
Nur eine einzige Klammer ist an einer besonders heiklen Stelle der senkrechten Felsplatten zu finden.
-
Nach dem schwierigen Auftakt wird es zunächst wieder gemütlicher: Über eine Geröllrinne steigt man weiter empor.
-
Ein schmales Band leitet zu einem weiteren steilen Aufschwung hinüber.
-
Blick vom Ende der Querung auf das mit Felsen durchsetzte und an manchen Stellen sehr schmale, ausgesetzte Schotterband.
-
Der Steilaufschwung nach dem Querungsband führt über gut gestuften Fels zur Schlüsselstelle des Klettersteigs empor.
-
Die Schlüsselstelle des Klettersteigs: Ein nur kurzer, aber überhängender Felsaufschwung muß überwunden werden.
-
Mitten in der Schlüsselstelle: Der Überhang wird mit einem beherzten Schritt kurz und schmerzlos bezwungen.
-
Die Schlüsselstelle von oben: Nur die obere Klammer kann man nach dem Überhang als Kletterhilfe verwenden, die untere Klammer ist zu weit vom Seil entfernt.
-
Nach der Schlüsselstelle führt eine kurze und nur wenig schwierige Wandstufe hinauf zu einem interessanten Quergang.
-
Die Querung sieht von unten recht unspektakulär aus, ist aber garantiert nichts für schwache Nerven...
-
Der wunderschöne Quergang erfolgt stellenweise auf einer extrem schmalen Leiste, hier hat man richtig Luft unter den Sohlen...
-
Eine nur wenig schwierige, aber wieder recht ausgesetzte Linksquerung leitet den letzten Teil im unteren Klettersteigabschnitt ein.
-
Nahblick auf die Querung, die doch manche schmale Stelle mit gutem Tiefblick bereit hält.
-
An die Querung schließt sich eine kurze, aber ziemlich steile Felswand an, die Dank guter Tritte problemlos erklettert werden kann.
-
Nach Überwindung der Steilstufe gelangt man auf diesen Felskopf, der Bestandteil eines luftigen Grates ist.
-
Der schmale Grat führt in eine grasige Scharte, an der man den Steig nach links verlassen kann (Notausstieg).
-
An der Scharte beginnt auch der obere Teil des Klettersteigs; zunächst geht es auf einem Pfad zum Fuß der Felswand.
-
Nach einem kleinen Felsaufschwung folgt eine sehr ausgesetzte Linksquerung auf einem schmalen Felsband.
-
Nochmals ein Rückblick auf die Querung, die zu einer schwärzlichen, senkrechten Felswand hinüberführt.
-
Die senkrechte Schlußwand des Klettersteigs ist für einige Minuten nochmals recht anspruchsvoll und kräftezehrend.
-
Da bei genauerer Betrachtung doch viele passende Griffe und Tritte in der schwärzliche Steilwand zu finden sind, geht es zügig nach oben.
-
Nochmals ein Rückblick zu zwei Bergsteigern, die sich in der Ausstiegswand befinden. Nur noch wenige Meter, dann ist der Klettersteig erfolgreich absolviert.
-
Auf einem breiten Grasrücken enden die Drahtseilsicherungen und man kann auf einem schmalen Pfad ohne Schwierigkeiten zum Gipfel gelangen.
-
Am Gipfel des Col dei Bos (2559m) mit seinem provisorischen Gipfelkreuz klingt der Aufstieg über einen sehr schönen und anspruchsvollen Klettersteig aus.
-
Blick vom Col dei Bos hinüber zu den Fanesspitzen. Ganz links die Südliche, an der der Tomaselli-Klettersteig verläuft, rechts davon der Fanessattel.