Becher (3195m)
Berggruppe:
Stubaier Alpen
Ausgangspunkt:
Erzaufbereitung Maiern im Talschluß vom Ridnauntal; hierher Straße von Sterzing.
Schwierigkeit:
unschwierige Hochgebirgstour mit einigen gesicherten Kletterstellen und kurzer Gletscherberührung.
Höhendifferenz:
ab Maiern ca. 2100 Hm (inkl. aller Gegenanstiege).
Gehzeiten:
Erzaufbereitung Maiern - Aglsboden: 1,25 Std.
Aglsboden - Grohmannhütte: 1,5 Std.
Grohmannhütte - Teplitzer Hütte: 1 Std.
Teplitzer Hütte - Übeltalferner: 2 Std.
Übeltalferner - Becher: 1 Std.
Abstieg nach Maiern: 5 Std.
Anmerkungen:
Äußerst lange und anstrengende, aber sehr abwechslungsreiche und
landschaftlich ganz besonders lohnende Hochgebirgswanderung zur höchstgelegenen
Schutzhütte Südtirols auf dem Gipfel des Bechers.
Nur für Berggeher mit guter Kondition bei sicherer Wetterlage! Ausreichend
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind an einigen leichten Kletterstellen erforderlich;
die kurze Gletscherquerung ist bei normalen Verhältnissen problemlos.
Vom Becherhaus aus können diverse Hochgebirgsgipfel bestiegen werden, wie z.B. das
Zuckerhütl (3507m) und der
Wilde Freiger (3418m).
Diese Touren bleiben allerdings ausnahmslos dem geübten Bergsteiger mit
Hochgebirgserfahrung und der dafür nötigen Ausrüstung vorbehalten!
Eine Zwischenübernachtung ist für die meisten Bergsteiger aufgrund der Länge
und der Wegstrecke obligatorisch, am sinnvollsten wählt man hierfür die Teplitzer
Hütte auf halber Strecke.
Beschreibung:
Von der Erzaufbereitung Maiern in Ridnaun (1417m) auf Weg Nr. 9 durch den Wald und am Fernerbach
entlang zum weiten, grünen Aglsboden (1700m; hier ist ein kurzer Abstecher zur Aglsbodenalm,
1717m, möglich, die in Sichtweite, aber nicht direkt an der Aufstiegsroute liegt).
Nun am rechten Hang stärker ansteigend über eine Geländestufe hinauf und oberhalb
vom Bach diesem entlang in Richtung Talschluß.
Eine kurze, mäßig steile Stufe führt hinauf zur bewirtschafteten
Grohmannhütte (2254m).
Teilweise sehr steil und an einigen Stellen gesichert leitet der Weg weiter hinauf zur
ebenfalls bewirtschafteten Teplitzer Hütte (2586m; hier Übernachtung empfohlen).
Der Weg ("Karl-Vogl-Weg") zieht nun fast endlos über Blockwerk, Felsschliffe und
Moränengelände mit mehreren ermüdenden Gegensteigungen und an einigen
Stellen mit Drahtseilen, Eisenklammern und Brücken gesichert zu einer Geländekante
oberhalb des Übeltalferners mit Prachtblick zum Becherfelsen.
Nun absteigende Hangquerung hinunter zu den kläglichen Resten des Übeltalferners,
diese überqueren (Stangenmarkierung, trotz der Kürze der Querung ist hier unbedingt
auf versteckte Gletscherspalten zu achten!) und über sehr steilen Moränenschutt
und Geröll hinauf zu den Gipfelfelsen. Steiler und teilweise ausgesetzter, aber an
allen schwierigen Stellen drahtseilgesicherter Aufstieg zum Gipfel des Bechers mit dem
Becherhaus (3195m).
Der Abstieg erfolgt über die Anstiegsroute.
(Alle Informationen und Fotos vom 04. und 05.09.2016).
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Die ehemalige Erzaufbereitung Maiern (1417m) im Talschluß des Ridnauntals ist Ausgangspunkt für diese Tour.
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Die obersten zwei Wegweiser sind für diese Zwei-Tages-Tour interessant, rund 6 Std. sind realistisch.
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Sanft ansteigend geht es vom Parkplatz durch den Wald empor, begleitet vom Rauschen des Fernerbaches.
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Im Bereich der Waldgrenze befindet sich die alte, aus Stein gemauerte Staumauer auf dem Aglsboden.
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Der weite, teilweise sumpfige und von kleinen Bächen durchflossene Aglsboden muß nun durchquert werden.
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Die Aglsbodenalm (1717m) liegt nicht am Aufstiegsweg, kann aber mit einem kurzen Abstecher besucht werden.
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Auf der rechten Hangseite geht es nun steil hinauf, der Aglsboden mit seiner Alm liegt schon weit unten.
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Tierische Begleiter: Die Bergsteiger müssen sich einen Weg durch die aufdringliche Ziegenherde bahnen.
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Nach Überwindung der steilen Geländestufe führt ein ausgesetzter Steig hoch über dem Fernerbach entlang.
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Bald hat man wieder eine Geländestufe erreicht, die in Kürze zur bewirtschafteten Grohmannhütte hinaufführt.
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An der Grohmannhütte (2254m) kann man eine kurze Rast einlegen, um sich für den weiteren Weg zu stärken.
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Zoom-Aufnahme von der Grohmannhütte aus : Die Teplitzer Hütte scheint schon ganz nahe zu sein.
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In Wahrheit hat man aber noch eine Stunde Gehzeit über steiles, felsdurchsetztes Gelände bis hinauf zur Hütte.
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An der Teplitzer Hütte (2586m) ist rund die Hälfte des Aufstiegs geschafft, eine Übernachtung ist hier sinnvoll.
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Blick zum noch weit entfernten Ziel, dem Becher mit seiner Hütte (Zoom-Aufnahme von der Teplitzer Hütte aus).
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Über flaches Moränengelände wird bald ein kleiner Stausee erreicht, dessen Staukrone überquert wird.
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Blick vom Karl-Vogl-Weg, wie die Aufstiegsroute nun heißt, zu den Hochgebirgsgipfeln über dem Übeltalferner.
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Nun hat das leichte Wandern ein Ende und es wird felsig: Aufstieg über eine gesicherte, steile Rampe.
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Über Moränenschutt, Blockwerk und Felsen zieht der Weg mit diversen Auf- und Abstiegen in Richtung Becher.
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Die schwierigeren und/oder ausgesetzten Passagen im Fels sind mit Drahtseilen gut gesichert.
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Hier hilft eine Eisenbrücke beim Überwinden einer kleinen Rinne; die bauchigen Felsen stören ein wenig.
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Eine fast trittlose Felsplatte wird mit Hilfe von ein paar Eisenklammern problemlos erstiegen.
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Tiefblick hinab zum großen, wunderbar blau-grün schimmernden Übeltalsee, der gut 100 Meter tiefer liegt.
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Endlich erreicht man eine Geländekante oberhalb des Übeltalferners mit Prachtblick auf den Becherfelsen.
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Nach kurzem Abstieg geht es fast eben über das weitläufige Moränengelände zu den kläglichen Gletscherresten.
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Tja, immer noch eine Stunde ist es von hier bis zum Ziel. Und diese Stunde wird ziemlich mühsam werden...
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Die Reste des Übeltalferners sind schnell gequert, auf Gletscherspalten sollte man aber unbedingt achten!
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Die gute Stangenmarkierung leitet vom Gletscher hinüber zum Steilaufschwung des Becherfelsens.
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Mühsam kämpft man sich über den steilen Moränenschutt und Geröll zu den Gipfelfelsen des Bechers hinauf.
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Der Schlußanstieg erfolgt über einen gesicherten, unschwierigen Klettersteig, der mit einem Band beginnt.
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Für Geübte ist der gesicherte Schlußanstieg nicht schwierig, wer Angst hat kann sich an den Seilen sichern.
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Jetzt wird es mal so richtig steil: Zunächst steigt man über grobes, wackeliges Blockwerk hinauf.
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Dann führen gesicherte Felsen und ein gerölliger Steig zum Fuß einer schrägen Fels- und Geröllrampe.
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Etwas mühsam steigt man die Rampe hinauf, wobei an den steilsten Stellen Drahtseile angebracht sind.
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Nach der Rampe folgen noch ein paar ansteigende Felsbänder, kombiniert mit einigen Felsstufen.
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Das Ziel ist jetzt schon in greifbare Nähe gerückt. In wenigen Minuten hat man endlich das Becherhaus erreicht.
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Das große, bewirtschaftete Becherhaus steht direkt auf dem höchsten Punkt des gleichnamigen Gipfels (3195m).
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Das Becherhaus im ersten Tageslicht. Gesehen vom Weiterweg in Richtung Becherscharte - Wilder Freiger.
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Prachtblick vom Becher zu Übeltalferner, Sonklarspitze (3467m), Zuckerhütl (3507m) und Wilder Pfaff (3456m).