Via ferrata Cesco Tomaselli - Südliche Fanesspitze (2980m)
Berggruppe:
Kreuzkofel-Fanes-Gruppe
Ausgangspunkt:
Bergstation der Lagazuoi-Seilbahn vom Falzarego-Paß
Schwierigkeit:
D (sehr schwierig)
Höhendifferenz:
Aufstieg ca. 500 Hm, Abstieg ca. 1100 Hm
Gehzeiten:
Bergstation - Bivacco della Chiesa: 1 Std.
Bivacco - Südliche Fanesspitze: 1,5 Std.
Südliche Fanesspitze - Fanessattel: 0,75 Std.
Fanessattel - Falzarego-Paß: 1,5 Std.
Anmerkungen:
Der Tomaselli-Klettersteig galt lange Zeit als der schwierigste Dolomiten-Klettersteig.
Schöne, lohnende und stark exponierte Route in senkrechtem, stellenweise auch
leicht überhängendem Fels. Kletterkönnen unbedingt erforderlich,
nichts für Anfänger oder weniger Geübte! Auch der Abstieg ist
stellenweise recht anspruchsvoll. Nur Drahtseilsicherungen (wenn man von einer
Klammer beim Aufstieg und einigen weiteren beim Abstieg absieht).
Beschreibung:
Von der Bergstation der Lagazuoi-Seilbahn (2728m) nach Markierungen und Wegweiser in
Kehren hinab zu einer Wegverzweigung. Hier linkshaltend auf Weg Nr. 20 durch den
Karkessel über Felsblöcke, später steile Geröllhalden querend, mit
nur wenig Höhenunterschied bis unter die Forcella Grande. Links über eine
mit Holzbohlen befestigte Rinne und in Kehren kurz, aber steil hinauf zum Bivacco
della Chiesa (2652m).
Über steiles Geröll, häufig auch ein Schneefeld, zum bereits sichtbaren
Einstieg des Klettersteigs. Wenige Meter hinauf zur Schlüsselstelle, einer extrem
luftigen und trittarmen Linksquerung, und über steile Felsen weiter empor zu
schrofigem, teilweise gerölligem Gelände. Auf Steigspuren zu einer weiteren
Wand, die zu einem breiten Geröllband führt. Auf diesem nach rechts zu einer
Schulter. Nun steil und schwierig (neue Wegführung über sehr steilen,
stellenweise auch leicht überhängenden Fels) zum Fuß eines engen Kamins
und durch ihn (1 Klammer als Steighilfe) ziemlich anspruchsvoll hinauf zu einer kleinen
Scharte. Nach links über eine steile und luftige Platte zum Gipfelgrat und
über Geröll und Schrofen zum höchsten Punkt der Südlichen
Fanesspitze (2980m).
Vom Gipfel wenige Meter am Grat zurück, dann nach links über die gesicherten
Felsen der Nordostflanke hinab. Mehrere anspruchsvolle Wandstellen und zwei senkrechte
Kamine (einige wenige Klammern an den schwierigsten Stellen) führen zu einem
breiten Felsband, über welches man zum Fanessattel (2730m) gelangt.
Nun über sehr steiles, rutschiges Geröll (Vorsicht auf Steinschlag!) hinab,
bis auf der rechten Schluchtseite ein steiler Weg zum Verbindungssteig Bivacco della
Chiesa - Forcella Travenanzes hinunterführt. Nun entweder nach rechts zum Biwak
und am Anstiegsweg zurück zur Bergstation der Lagazuoi-Seilbahn (250 Hm
Gegenanstieg) und über den
Lagazuoi-Felstunnel
hinab zum Falzarego-Paß oder nach links zu einem Sattel, rechts weiter zur
sichtbaren Forcella Travenanzes (2507m) und auf steilem, neu angelegtem Weg abseits
der Skipisten hinunter zum Falzarego-Paß.
(Alle Informationen und Fotos vom 22.07.2004).
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Die Südliche Fanesspitze (2980m) und davor das Kar mit dem Zustiegsweg zum Bivacco della Chiesa.
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Blick vom Einstieg des Klettersteigs hinunter zum Bivacco della Chiesa. Im Hintergrund der Kleine Lagazuoi.
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Vom Biwak aus kann man sehr gut die Bergsteiger in den ersten Passagen des Tomaselli-Klettersteigs beobachten.
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An dieser Tafel beginnt der Tomaselli-Klettersteig, der viele Jahre lang das Prädikat "Schwierigster Klettersteig der Dolomiten" tragen durfte.
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Kurz oberhalb des Einstiegs: Nach einigen wenigen Metern Anstieg quert man nach links zur bereits sichtbaren Schlüsselstelle des Klettersteigs.
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Die berühmte Schlüsselstelle der "Via ferrata Tomaselli": Eine trittarme, sehr luftige Linksquerung.
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Nach der Schlüsselstelle geht es über die anschließende Wandstufe in sehr steilem Fels empor.
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Blick von Ende der ersten Wandstufe hinüber zum nächsten Aufschwung. Zuvor quert man gerölliges Gelände.
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Auch der zweite Aufschwung beginnt teilweise senkrecht, danach wird die Route aber kurzzeitig leichter.
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Das große Horizontalband der Südlichen Fanesspitze führt luftig, aber problemlos zu einer großen Schulter hinauf.
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Blick von der Schulter zum Gipfel und zu einer größeren Gruppe von Bergsteigern im oberen Teil der Route.
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Nun folgt der fast durchgehend senkrechte, stellenweise auch leicht überhängende, obere Teil des Klettersteigs.
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Der Schlußkamin: Hier hilft die einzige Klammer der Route bei der Überwindung des überhängenden Kaminansatzes.
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Tiefblick in den sehr anspruchsvollen Kamin: Er läßt sich am besten in Spreiztechnik überwinden.
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Von der Scharte am oberen Kaminrand führt eine trittarme und steile Platte sehr luftig empor zum Gipfelgrat.
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Nun ist es nicht mehr weit: Blick vom Schlußgrat hinüber zur Gipfelregion der Südlichen Fanesspitze.
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Der nur kurze Gipfelgrat läßt sich problemlos zu überwinden: Geröllige Schrofen führen zwar luftig, aber ansonsten unschwierig hinauf zum höchsten Punkt.
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Rast am Gipfel der Südlichen Fanesspitze (2980m): Im Hintergrund links die Tofana di Mezzo (3244m) und rechts die markante Tofana di Rozes (3225m).
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Auch der Abstieg vom Gipfel hinunter zum Fanessattel ist ein ziemlich anspruchsvoller Klettersteig.
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Hier muß eine leicht überhängende Wandstelle im Abstieg und ohne Steighilfen überwunden werden.
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Dieser senkrechte Doppelkamin kann als Schlüsselstelle der Abstiegsroute bezeichnet werden.
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Abschließend führt ein gemütliches Felsband hinunter zum Fanessattel, wo der Klettersteig zu Ende ist.
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Tiefblick vom Abstiegs-Klettersteig hinunter zum breiten Fanessattel. Von hier aus geht es über einen Steilhang hinunter in Richtung Ausgangspunkt.
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Rückblick zur Südlichen Fanesspitze. Rechts von ihr erkennt man den breiten Fanessattel, von dem man sehr steil über lockeres Geröll absteigen muß.